Projekt Nr. 18
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Der Zeichnungsgenerator in New York City  –  Bericht 12
Mit dem Peter Voigt Reisestipendium in New York City
14.02.2001  –  16.02.2001

Es schneit ein bißchen und ich habe einen Schneeball schön an einen Feuermelder gesetzt. Beim ersten Versuch getroffen.

Jetzt ist es hier 1:30 Uhr und ich war nach einem Tag am Rechner unterwegs auf der Suche nach etwas Essbarem und etwas Bewegung. Habe einen "honey turkey" mit noch irgendwas und Senf - Sandwich gegessen... im Laufen, wie ich es liebe.

Den gab es hier in einiger - aber nicht zu großer - Entfernung. Für 5.40$ incl. tax.

Hier: das ist Dumbo.
Ich bin umgezogen. Mal wieder.


II.
Dumbo ist ein Gebiet in Brooklyn am Ufer des East River, zwischen Downtown Manhattan und Downtown Brooklyn. Das Flußufer, die Brooklyn- und die Manhattan Bridge, die sich über den Fluss spannen und die Skyline... ein ungeheurer Raum, ein Raumerlebnis.

Und es ist toll hier. Geil.
Es ist so schön, das ich ab und an innerlich jubilierend durch die Straßen laufe.
Das Haus, in dem ich jetzt wohne, ist nur 50 Meter vom East River entfernt. Von da blickt man auf Manhattan.

Dumbo (Abkürzung für: Down Under the Manhattan Bridge Overpass) besteht hauptsächlich aus großen ehemaligen Lagerhäusern – jetzt sollen hier schon um die 1000 Künstler arbeiten. Eine ziemliche Künstlerdichte, weil Dumbo nur aus ein paar Straßenzügen besteht. In denen die Brückenpfeiler mächtig wie Staudammfragmente stehen... die Straßenfluchten werden immer wieder von den Brücken gekreuzt.

Williamsburg, das aktuell angesagte Künstlerviertel, hat mir weniger gefallen: zu kleinteilig und hip; keine anständigen Häuser, keine großen Volumen, nix mit tollen Baukörpern und skyscrapen... und dann all das Hipstervolk, was so glücklich dabei wirkt, seine Nase die Bedford Avenue hinauf- und hinuntertragen zu können, das nervt dann doch schnell.

In Dumbo wirken die Künstler – denen man ihr Künstlersein natürlich auch an der Nasenspitze ansieht – mehr an ihrer Arbeit, als am Ausgehen interessiert. Was auch daran liegt, dass es in Dumbo eigentlich nur eine Kneipe gibt. Die sogar sehr erträglich und normal ist. Man hier also wirklich zum Arbeiten herkommt.
(Die meisten Künstler haben hier Studios ohne offizielle Wohnmöglichkeit/ Wohnerlaubnis. Und es scheint tatsächlich Kontrollen zu geben).

Die Atmosphäre in den Straßen, erinnert an ein Rom – ein Rom, das vor 80 Jahren seine große Zeit gehabt hätte: riesige Brückenpfeiler stehen zwischen Häusern, die alle irgendwie richtig sind. Richtig proportioniert und richtig selbstverständlich.

Und: eigentlich kennt man das alles schon, weil so viele Filme hier gedreht wurden.
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III.
Wenn man an der Brooklyn Bridge auf der Brooklyn Seite steht und rüberguckt nach Manhattan... und sich dann etwas bewegt... dann ist es, als täte sich der Raum anders auf.

Sozusagen der Cézanne-Effekt in groß: statt 8 Meter weg vor einem Baum zu stehen und mal das linke, und mal das rechte, Auge zuzukneifen und das Springen des Motivs zu malen, mitzumalen, bewegt man sich hier als Person, also als Körper, etwas nach links oder rechts – und die gebauten Perspektiven sind so wild, dass sich, wegen der kleinen Veränderung des Standpunkts, der Raum verändert.


IV.
Und ich wohne nicht mehr, wie bisher, in im jeweils kleinsten Zimmer einer kleinen Wohnung, sondern in einem großen und hellen Studio. Wunderbar groß und hell. Sehr groß, um die 150 qm... Die komplette Etage, die die Frau gemietet hat, die mir das Studio untervermietet, ist knapp 600 qm groß.
All das hat nur einem Haken: die Heizung für die ganze Etage, ein großer Gasheizlüfter, der unter der Decke hängt und etwa ein drittel der Zeit laut vor sich hin bläst, hängt über meinem Bereich. (Wegen dieser Heizungsform reicht auch keine, die Etage in einzelne Bereiche aufteilende, Wand bis ganz an die Decke, damit die aufgewärmte Luft überall hin zirkulieren kann.)


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