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01. Juli 2005 |
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| Lieblingspfeil Nr. 450 |
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Tag auf Pfeil
Hier weist kein Pfeil auf ein tag, son-
dern eine Buchstabenfolge sitzt auf dem, aus farbigem Papier geschnittenen und dann verklebten, Pfeil...
Als ich diesen roten Pfeil das erste Mal sah, las ich "ÜBEN", deutete das als Kommentar und war begeistert... aber natürlich handelt es sich beim letzten Buchstaben nicht um ein "N", sondern um ein "L".
Und höchstwahrscheinlich ist dieses "Übel" auch kein Kommentar, sondern doch ein tag – in der näheren Umge-
bung des Pfeils waren weitere genauso beschrifteter Pfeile verklebt und eine kommentierende Absicht war nicht auszumachen.
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| * | Nach und mit Textaus- schnitten zu Robert Walser aus: "Was unaufhörlich fortläuft, zwingt zur Sitte" von Heribert Kuhn in: FR 12.04.2003 |
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| Textsample: sich eine Textpassage anziehen wie ein Kleidungsstück – und gucken, ob es passt, oder was es mit einem macht. Weiteres Textsample: Mit liebendem Blick |
nungen der Eindruck auf, dass das in-
terpretierbar Eingezeichnete das ei-
gentlich Nebensächliche und das Wie des Zeichnens das eigentliche Thema sei, dass die Bedeutung die hier in den Zeichnungen verhandelt wird, die Be-
deutung des Zeichnens selbst ist.
Die – oft auch kokette – Leugnung
oder auch nur Verschleierung von Be-
deutung und Inhalt erklärt Kater mit "Kunstscham"... der ewig fortlaufende Zeichnungsschwall hat auch die Aufga-
be, mit jeder weiteren als fertig be-
zeichneten Zeichnung die vorherige vergessen zu machen.
Dies lässt sich nun aber gerade nicht in poststrukturalistischer Manier mit einer Apotheose des Zeichenakts erklären, sondern wird nur verständlich, wenn
man die sich selbst tilgenden Zeichen- und Linienketten als die letztmögliche Form der "richtigen Würdigung der Um-
stände" begreift... der Sehnsucht, zu-
gleich das eigene Ich (Bewusstsein) in den Mittelpunkt zu stellen – als auch offen zu sein für die Außenwelt; eine Form von exemplarischer Höflichkeit gegenüber der Umwelt.
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| Lieblingspfeil Nr. 449 |
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Reviermarkierender Pfeil
Wenig zielgerichtet, eher ausufernd und raumgreifend, markiert dieser Pfeil mehr ein Revier, als auf das tag (rechts angeschnitten im Bild) zu verweisen.
Vergleiche: Die Wellenlinie
im öffentlichen Raum (1)
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| * | z. B. beim Internet- Auktionshaus Ebay |
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schaftsteil der heutigen SZ überschrie-
ben.
In dem Artikel wird dann ausgeführt: "Produktpiraten imitieren sogar Artikel, die nicht existieren"... zum Beispiel ei-
ne rote Handtasche, die ein "echter
Verkaufsschlager* bei modebewussten Teenagern" und mit einem "weißen, geschwungenen Formstreifen und dem dezenten Logo des Sportartikel-Unter-
nehmens Puma" versehen sei.
Dieses, oder ein ähnliches, Produkt hat Puma aber gar nicht im Programm. Es wird also kein Produkt gefälscht, also nachgemacht, sondern ein Logo miß-
bräuchlich auf einer "eigenen" Kreation eingesetzt.
Die Firma Puma könnte jetzt das prima eingeführte Produkt straffrei fälschen... und mit einem echten Logo versehen.
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| * | Zu phallischen Aspekten von Pfeilen vgl. auch LP 443 |
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| Lieblingspfeil Nr. 448 |
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Weiblicher Pfeil
Auf's Lesbenarchiv muss natürlich ein
möglichst unphallischer Pfeil* weisen;
mit schwungloser konkav-defensiver
Spitze... was wohl zielgruppengerecht –
aber auf jeden Fall ziemlich hässlich ist.
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| Lieblingspfeil Nr. 447 |
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Verpfeilter Buchstabe
Hier ist kaum auszumachen, ob es sich
um ein verpfeiltes oder verherztes "M"
in einem tag handelt... eine klassische Bäckchen-Pfeilspitze.
Bei der Bäckchenpfeil-Pfeilspitze sind die zwei Ecken der Pfeilspitzenbasis gerun-
det und stoßen nicht gradlinig auf den Pfeilkörper.
Da eine so geformte Pfeilspitze auch
an das Symbol für Herz erinnert, wird
sie manchmal auch Herzspitze oder
Herzpfeilspitze genannt.
Zu Bäckchen-Pfeilspitzen vergleiche auch: LP 195 und LP 258
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| Lieblingspfeil Nr. 446 |
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Mensch mit Pfeil
Eine fröhliche Pfeilträgerin... warb im Jahr 2003 in Hamburg für die Hambur-
ger Volkshochschule...
... dieses Bild, bzw. die Bild-Datei, habe ich jetzt beim Aufräumen wiedergefun-
den.
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| Lieblingspfeil Nr. 445 |
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Kontextualisierender Doppel-Pfeil
Das Gesicht dieses T-Shirt-Trägers durfte ich nicht fotografieren, aber immerhin den kontextualisierenden Doppel-Pfeil auf seiner Brust...
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| Lieblingspfeil Nr. 444 |
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Herz-Pfeil
Steht hier "SM" für sado-maso? Die schwarze Linie mit den kleinen Punk-
ten, die so aussehen wie Nieten, wür-
de dazu passen.
Auffällig: dieses Herz wird vom, traurig geknickten, Pfeil nicht durchdrungen, wurde also nicht wirklich getroffen.
Schmerzfreies SM?
Vergleiche auch:
LP 425, LP 385, LP 373, LP 371,
LP 370 , LP 344 und LP 343
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| * | 59, Nr. 59... so ganz sicher bin ich mir mit der Nummer nicht... |
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| Hier ist nicht Yorkstr. @ Yorkstraße |
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"Yorck" überklebt worden – mit wahr-
scheinlich eher platten Hintergrund:
ein Wohnprojekt in einem Hinterhaus
in der Yorckstr. stand lange vor der Räumung – und wurde dann auch ge-
räumt. Neben etlichen Graffiti ("Yorck
59* bleibt!") gab es wohl auch diese
Aktion... vermutlich angelehnt an den
Polit-Claim "XYZ [hier also Yorckstr.]
ist überall!"
Zu Straßenschildern vergleiche auch:
weblog-Eintrag vom 14.02.2005.
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| Lieblingspfeil Nr. 443 |
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Klo-Pfeil
Nach meinem Eindruck wendet sich dieses Hinweisschild auf eine Toilette einseitig an Männer: die enge Nach-
barschaft des Buchstabens "C" mit
dem, nach hinten offenen, Pfeil, sieht schon wie ein Penis mit etwas hochge-
rutschtem Hoden aus, gerade aus der Ferne.
Schön, wie mit diesem Pfeil der oft unterschätze phallische Aspekt von Pfeilen mal ganz deutlich wird.
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| * | Karlheinz Schmid über den boomen- den Kunstmarkt. In: KUNSTZEITUNG, April 2005 |
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| ** | Holger Liebs: Nie mäch- tiger, nie besser. Vene- dig, München, Basel: Das Geld regiert den Kunstbetrieb. SZ, 17. Juni 2005 |
bieten kann"*
das bessere Venedig" und dem Zitat
einer schon älteren Aussage von Jerry
Saltz – "Messen sind die neuen Bienna-
len" – leitet Holger Liebs seine Ausfüh-
rungen in einem Artikel der gestrigen
SZ ein, in dem es ihm gut gelingt, den
Untertitel des Textes – "Das Geld regiert
den Kunstbetrieb" – zu belegen.**
Staunen macht mich dann aber doch
eine Textpassage wie diese: "[...] die
wahren Herrscher des Betriebs sind heute
nicht die Kuratoren, sondern die Kunst-
händler. Ohne sie wären heute weder
Biennalen noch Museumsausstellungen
möglich. Nicht selten bezahlen sie auch
Atelierproduktion und Transport der
Werke, die dann auf den vermeintlich
zweckfreien Kunst-Schauplätzen in Ve-
nedig und anderswo gezeigt werden."
Kuratoren waren für den Kunstbetrieb
eigentlich immer das, was an der Bör-
se der Anlageberater war... ein meist
mäßig bezahlter Angestellter, der sei-
ne Propaganda entweder dem Zeitgeist
ablauschte oder Bauchredner der wirk-
lich Einflussreichen war – und bei dem
nie ganz klar war, weshalb er nicht
selbst innerhalb von 5 Jahren Multimil-
lionär geworden ist.
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| Schild auf einem Berliner Parkplatz |
Lieblingspfeil Nr. 442 |
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Perspektivisch falsche Pfeilachse
Das links zu sehenden Schild, das Au-
tofahrer auf die auf einem Parkplatz rumstehenden Bäume und die dadurch möglichen Karambolagen mit eben diesen Bäumen hinweisen will, wirkt ungelenk und naiv.
Auch der im Schild eingesetzte Doppel-Pfeil ist mißraten: die Pfeilspitzenbreite ist an der rechten Pfeilspitze perspek-
tivisch falsch konstruiert und wirkt deshalb asymmetrisch, der Pfeil trifft den Baum "zu hoch", da der Baum im Bildraum falsch platziert ist und der
Pfeil läuft nicht parallel (siehe blaue Hilfslinien in der Abb. unten ganz links) zum Auto...
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| Lieblingspfeil Nr. 441 |
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Verpfeilter Buchstabe
Briefkastennamensfenster mit recht improvisiert wirkenden (schwarz-weiß-Kopie auf vergilbtem Papier) Firmen-
namensschild einer "Personal GmbH" mit einem verpfeilten "K" mittig im Namen.
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15. Juni 2005 |
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